Alexander Renz (Freie Wähler)

Stellungnahme zur Kinderbetreuung in LE

Bitte beschreiben Sie den aktuellen Zustand der Kinderbetreuung in LE aus Ihrer Perspektive.

Es gab von Seiten der Stadt viele Maßnahmen, aber leider haben sich die Betreuungszeiten kontinuierlich verschlechtert. Die Auswirkungen sind deutlich spürbar in der Elternschaft. Neben dem reduzierten Betreuungsangebot, gibt es immer wieder verkürzte Tage. Diese besagten sind aufgrund von Ausfällen zwar nicht planbar, aber bringen die Eltern in eine planerische Bredouille. Aktuell sind einige städtische Kinderhäuser an Ihrer Belastungsgrenze angekommen und können nur eine mögliche Betreuungszeit von 8-14 Uhr anbieten. Wenn man überlegt, dass diese Kinderhäuser mal von 7-17 Uhr geöffnet hatten, handelt es sich um eine Reduzierung von 40 %. Bei den kirchlichen Trägern sind noch gravierende Einschnitte spürbar, wie z.B. eine Betreuung von 8-13 Uhr und das bei einer 4-Tage Woche.

Welche Fehler wurden aus Ihrer Sicht in den letzten 5 Jahren gemacht, die korrigiert werden sollten?

Leider hat die Verwaltung einige Situationen nicht frühzeitig erkannt bzw. akuten Themen nur spät angenommen. Das Thema Fluktuation und sowie ein erhöhter Krankenstand wurden nicht ausreichend hinterfragt. Ebenfalls mangelte es an Informationen und Kommunikation an den Gemeinderat. Einigen Gemeinderäten war das Ausmaß nicht bekannt. Von einer Fraktion wurde gesagt, dass man sich nicht nur die Kinderbetreuung kümmern kann. Sondern sich wieder um Tagesgeschäft kümmern muss. Unsere sind Tagesgeschäft. Die Kinder müssen jeden bestmöglich betreut und gefördert werden.
Es wurden zwar Räumlichkeiten sowie Neubauten von der Stadt geschaffen, aber nicht genügend getan um das notwendige Personal bekommen.
Dringend sollte die Information und Kommunikation an den Gemeinderat sowie an die Eltern verbessert werden. Man kann die Elternschaft an Arbeitskreisen beteiligen um neue Ansätze bzw. Möglichkeiten zu realisieren.

Für welche Maßnahmen, die über die bisherigen hinausgehen, werden Sie sich persönlich einsetzen?

Die Einbindung von Vereinen. Es gab schon erste Testprojekte mit einem Sportverein. Das sollte weiter vorangetrieben werden. Neben Sport könnte auch die Musikschule, Jugendfarm ein erweitertes Angebot bieten. Der Stadtjugendring könnte ein zentraler Ansprechpartner für zusätzliche Angebote sein.
Den Einsatz und Erhöhung der Springerkräfte um einen reibungslosen Tagesablauf zu
gewährleisten. Anwerben von Fachkräften aus Nachbarländern und deren Anerkennung Ihrer Ausbildung sowie Qualifikationen um ein den Betreuungsschlüssel zu gewährleisten. Es müssen auch vorhandene Möglichkeiten, wie z.B. die Tageseltern, genutzt und eingebunden werden.

Welche zusätzlichen Maßnahmen, die zu kurzfristiger Verbesserung führen, wären für Sie denkbar?

Vorhandene Erzieher wertschätzen. Arbeitsbedingungen verbessern, wie z.B. die
Lärmbelastung zu reduzieren. Die Betreuungsräume schallmindernd ausstatten. Hieraus könnte eine Reduzierung der Krankheitstage zur Folge haben. Somit resultiert eine Minderung der Mehrbelastung für die vorhandenen Erzieher.
Verbesserung der Arbeitsbedienungen und Minderung der Mehrbelastung führen zu einer geringeren Fluktuation. 
Ein zusätzlicher Punkt ist, die Vergütung anzupassen.
Die Einbindung der Tageseltern um gewisse Situationen aufzufangen.

Wie kann die Stadt Familien in L-E unterstützen, die aufgrund von fehlender / unzureichender Kinderbetreuung und dadurch verursachtem Einkommensausfall in eine finanzielle Notlage geraten?

Natürlich muss in solchen Situationen Familien geholfen werden. Primär gilt es Wohnraum anzubieten. Priorisierung der Kinder auf Wartelisten sowie eine Betreuung durch die Tageseltern.
Bei unzureichender Kinderbetreuung ist eine Kürzung der Kita-Gebühren vorzunehmen.
Aufbau einer Betreuungsgruppe, die sich um die Kinder kümmert. Zusätzliche Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer.
Eine finanzielle Hilfe könnte über die LE-Card erfolgen.

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