Carolin Wedel (Bündnis 90 / Die Grünen)

Stellungnahme zur Kinderbetreuung in LE

Bitte beschreiben Sie den aktuellen Zustand der Kinderbetreuung in LE aus Ihrer Perspektive.

Es fehlt massiv an ausreichend Fachpersonal, um eine sichere und für die Kinder gute Betreuung zu gewährleisten. Insbesondere im Kita- und Kindergartenbereich werden deshalb im gesamten Stadtbereich häufig Öffnungszeiten gekürzt. Kita-Plätzen für die Kleinsten sind mit langen Wartelisten gefüllt und selten bekommen die Familien genau dann einen Betreuungsplatz, wenn er benötigt wird.

Welche Fehler wurden aus Ihrer Sicht in den letzten 5 Jahren gemacht, die korrigiert werden sollten?

Leinfelden-Echterdingen muss besser darin werden, Fachpersonal einerseits zu halten und in den Einrichtungen zu binden und anderseits im Vergleich zu Nachbarkommunen attraktiver werden, um neues Fachpersonal zu gewinnen. Konkret wurde der Fehler gemacht, dass Kinderbetreuung nicht hoch genug priorisiert und nicht als wichtiger Standortfaktor betrachtet wurde.

Für welche Maßnahmen, die über die bisherigen hinausgehen, werden Sie sich persönlich einsetzen?

Die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte müssen verbessert werden. Konkret werde ich mich dafür einsetzen, dass es kleinere Gruppengrößen gibt und zusätzliche Anreize wie sichere Betreuungsplätze für die eigenen Kinder des pädagogischen Fachpersonals angeboten werden. Auch Anreize wie zusätzliche Teamevents sind möglich. Zudem kämpfe ich für mehr Springkräfte. Eine Kooperation mit den ansässigen Vereinen werde ich anstreben.

Welche zusätzlichen Maßnahmen, die zu kurzfristiger Verbesserung führen, wären für Sie denkbar?

Kurzfristig kann die Stadt Anlaufstellen bieten, um beispielweise eine Betreuung in städtischen Einrichtungen durch Eltern zu unterstützen und zu koordinieren. Weiterhin soll eine sinnvolle Abfrage organisiert werden. Es ist besser die Einrichtungen für wenige Kinder geöffnet zu halten, als für alle zu schließen.

Wie kann die Stadt Familien in L-E unterstützen, die aufgrund von fehlender / unzureichender Kinderbetreuung und dadurch verursachtem Einkommensausfall in eine finanzielle Notlage geraten?

Es ist essenziell, bei der Zuteilung der Betreuungsplätze (v.a. ab 1 Jahr im Kita-Bereich), Eltern, die ein besonders hohes Risiko haben in finanzielle Not zu geraten, prioritär zu behandeln. Dies betrifft in hohem Maß Alleinerziehende, aber auch Eltern mit sehr geringen Einkommen. Die Erstattung der Betreuungskosten bei Ausfall sollte deutlich erleichtert werden und Eltern nicht zusätzlich belasten. Ein zentrales System in städtischer Hand ist ein erster Schritt. Zusätzlich kann die Stadt ermöglichen, dass bei unzureichender Betreuung auf Antrag die Betreuungskosten vollständig durch die Stadt getragen werden. 

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