Maximilian Kreft, Jérôme Vogler, Lisa Joret, Simon Hauser (Bündnis 90/Die Grünen)

Stellvertretend für eine Gruppe junger Kandidierender der Grünen gemeinsam

Stellungnahme zur Kinderbetreuung in LE

Bitte beschreiben Sie den aktuellen Zustand der Kinderbetreuung in LE aus Ihrer Perspektive.

Es gibt zu wenige Kitaplätze und zu wenig Fachpersonal. Daraus ergibt sich sowohl für die Kitas, als auch für die Eltern in LE eine deutliche Überlastung. Eltern sind teilweise gezwungen ihre Arbeitszeit zu reduzieren, im schlimmsten Fall sich frei nehmen zu müssen, um den Ausfall durch verkürzte Öffnungszeiten auszugleichen. Die Zudem verschlechtern sich die Betreuungsschlüssel, was zusätzlich die Arbeitsstelle weniger attraktiv macht und zwangsläufig die Qualität des pädagogischen Angebots und der Betreuung senkt.

Ein weiteres Problem ist, dass es übergreifend in Leinfelden Echterdingen zu lange Wartelisten für Plätze in Kitas und Kindergärten gibt.

Welche Fehler wurden aus Ihrer Sicht in den letzten 5 Jahren gemacht, die korrigiert werden sollten?

Ganz allgemein wurde die Relevanz von guter und funktionierender Kinderbetreuung unterschätzt. Daher sind Investitionen auf struktureller und personeller Ebene deutlich zu gering ausgefallen.

Es wurde beim Ausbau und dem Verbessern der Attraktivität der Stellen von Erziehenden einfach geschlafen. Das, kombiniert mit fehlenden ansprechenden Ausbildungsstellen ist Kern des Problems.

Für welche Maßnahmen, die über die bisherigen hinausgehen, werden Sie sich persönlich einsetzen?

Wichtige Lösungsansätze sind für uns:

Der Aufbau eines vernünftigen Poolsystems. Mit diesem könnten Kitaübergreifend Krankheits-, aber auch andere Belastungswellen aufgefangen werden.
Die Einstellung von Erziehenden in flexiblen Arbeitsmodellen. Diese machen den Beruf und die Stellen bei uns für mehr Personen attraktiv. Ganze Pädagogik und Kinderbetreuung, ganze Bürojobs. Durch die Einstellung von Verwaltungsangestellten sollen die Erziehenden entlastet werden und sich besser auf den Kern ihres Berufs fokussieren können.

Nachhaltige Stellengewinnung durch Ausbildungen. Unter anderem mit der praxisintegrierten Ausbildung (PIA) wollen wir neue Erzieherinnen und Erzieher gewinnen. Durch Vergütung in der Ausbildung ist es für
mehr junge Leute interessant und ihnen möglich, eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen.

Welche zusätzlichen Maßnahmen, die zu kurzfristiger Verbesserung führen, wären für Sie denkbar?

Die Kooperation mit lokalen Vereinen könnte Überbrückungsmodelle schaffen. Eine weitere vorstellbare Maßnahme wäre der Ausbau von Spielgruppen. Das stellt zwar kein dauerhaftes oder vergleichbares pädagogisches Angebot dar, würde aber Eltern entlasten und kann durch speziell geschulte und ehrenamtliche Personen ohne das fehlende Fachpersonal stattfinden.

Der Fokus sollte aber auf den dauerhaften Lösungen liegen, um die bestehenden Probleme tatsächlich langfristig zu lösen.

Wie kann die Stadt Familien in L-E unterstützen, die aufgrund von fehlender / unzureichender Kinderbetreuung und dadurch verursachtem Einkommensausfall in eine finanzielle Notlage geraten?

Für uns steht generell fest: Der Staat hat die klare (gesetzliche) Verpflichtung, für jedes Kind das Angebot eines Kitaplatzes zu stellen. Wenn dies nicht umgesetzt wird, ist es auch von höchstem finanziellen Interesse für die Stadt dies umzusetzen, alleine schon um den Klageweg auszuschließen. Diese Situation kann und sollte nicht zu Stande kommen.

Solange dies nicht erreicht ist, wäre für uns eine wichtige Maßnahme, die Rückzahlungen für das ausgefallene Angebot zu erleichtern und beschleunigen, um in finanziell schweren Situationen zu erleichtern, alternative Betreuung zu suchen. Auch eine Priorisierung, zum Beispiel für Alleinerziehende, bei reduzierten Öffnungszeiten und Gruppengrößen ist für uns vorstellbar. 

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