Ganztagsanspruch in städtischen Kindertagesstätten in LE kaum noch erfüllt: bis zu 60% der Nachmittagsbetreuung bereits abgebaut.

Um den Rückbau der städtischen Kinderbetreuung in Leinfelden-Echterdingen in den letzten Jahren in Zahlen zu fassen, kann man die heutigen Öffnungszeiten mit den ursprünglichen Öffnungszeiten der städtischen Einrichtungen vergleichen.

Während vor dem Rückbau die meisten Einrichtungen von 7-17h offen hatten (im Durchschnitt der Einrichtungen 49h pro Woche), ist die flächendeckende Reduktion um auf nur noch 39h pro Woche mittlerweile durchgeführt, und weitere Reduktionen von Gruppen auf eine Halbtagsbetreuung von 8-14h wurden bereits angekündigt (Bericht zur Situation der Kinderbetreuung, VKS Ausschusssitzung 12.7.)
Für den U3 Bereich findet sich sogar eine Reduktion von 12h pro Woche (von 49 auf 37h. (U3 = Unter 3 jährige Kinder, Ü3 = über 3 Jährige).

Eine 40h Woche für Arbeitnehmer:innen in Leinfelden-Echterdingen ist bereits jetzt schon unmöglich - bei 39h Öffnungszeiten der städtischen Kitas!

Die angebotene Ganztagsbetreuung wurde bereits über die Hälfte reduziert.

Während das auf den ersten Blick schon schlimm genug aussieht, muss man natürlich den Teil der Ganztagsbetreuung betrachten, der bereits schon seit 2013 eine Pflichtaufgabe der Kommunen ist.

Die Zeiten wurden im Durchschnitt um 9,3h pro Woche gekürzt, damit wurden die angeboten Zeiten ausserhalb der Vormittagsbetreuung (8-14h), um über die Hälfte gekürzt! – getrennt für den U3 Bereich sogar 12h (um 60%).

In Stetten fällt die Ganztagsbetreuung de-facto ganz weg

Noch prekärer ist es dabei im Stadtteil Stetten, dessen Eltern mit 80% Kürzung bei der Ü3 Betreuung (im Gudrun-Mens-Kinderhaus) besonders betroffen sind. Was eine de-facto Schließung der städtischen Ganztagsbetreuung in Stetten bedeutet.

Quellen & Analyse: Die ganze Liste der Einrichtungen und deren Öffnungszeiten, mit Originalquelle, findet sich hier.

Liste der Öffnungszeiten der städtischen Einrichtungen in LE

Städtische Kinderbetreuung auffällig schlecht

Auffällig ist hierbei, dass die nicht-städtischen Träger in LE hier deutlich besser abschneiden. Auch wenn es in Einzelfällen zu Kürzungen der Öffnungszeiten kam, beschränkt sich der von Hr. Kalbfell betriebene flächendeckende Rückbau der Kinderbetreuung bisher auf die städtischen Einrichtungen.

Hier ist also eindeutig erkennbar, dass die Politik der Stadt und der Umgang mit dem eigenen Personal das Kernproblem darstellt, und es sich also primär um ein hausgemachtes Problem handelt – die von Hr. Klenk in seinen Reden eingenommene Opferrolle (Bundespolitik, Fachkräftemangel etc.) also nur vom eigenen Problem ablenkt. 

Jetzt Handeln!

Diese Entwicklung steht bereits vor dem Hintergrund aller "Maßnahmen", die in den letzten Jahren durchgeführt oder eingeführt wurden – und eindeutig bleibt erkennbar: diese verpuffen in der Summe wirkungslos - und bleiben LEere Versprechen!

Die 304 Kinder ganz ohne Platz kommen noch dazu.

Unsere Forderungen 11, 12, 13 (Umgang mit Personal verbessern), 14 (Personal im Amt für Schulen, Jugend und Vereine aufstocken) und 15 (Gründung "Lenkungskreis Kinderbetreuung LE" sind damit bestätigt.

Gleichzeitig bleibt eine positive Erwähnung der freien Träger, die auch in Zeiten in denen es durchaus schwierig ist neues Personal zu finden, ihre umso wichtigere Aufgabe das Bestandspersonal zu halten auch (größtenteils) erfüllen.

Bildnachweis: Kelly Sikkema

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