Ilona Koch (CDU)

Gemeinsame Position der Kandidatinnen und Kandidaten der Liste

Stellungnahme zur Kinderbetreuung in LE

Bitte beschreiben Sie den aktuellen Zustand der Kinderbetreuung in LE aus Ihrer
Perspektive.

LE bietet eine vielfältige Betreuungslandschaft mit städtischen, kirchlichen und privaten Betreuungseinrichtungen. Ergänzend dazu gibt es die Tageseltern und auf Antrag der CDU im Gemeinderat konnte das Modell TiagR (Tagespflege in anderen geeigneten Räumen) erfolgreich eingeführt werden. Dadurch können weitere Betreuungsplätze in Leinfelden (Manosquer Gebiet) und in Musberg (Wilhelm-Hachtel-Straße) angeboten werden. TiagR ist eine Ergänzung zu bestehenden Einrichtungen. Trotzdem ist der Ausbau der bedarfsgerechten Kinderbetreuung nicht abgeschlossen. Vor allem Personalmangel blockiert den bedarfsgerechten Ausbau.

Die Situation ist in vielen Einrichtungen angespannt, sowohl im Hinblick auf die Personalkapazitäten als auch den zeitlichen Rahmen der Betreuung. Aber selten sind wir uns partei- bzw. fraktionsübergreifen in einem Thema derartig einig, wie bei diesem. Die Relevanz ist allen Fraktionen im Gemeinderat bewusst und wir arbeiten eng mit der Verwaltung zusammen, um die Betreuungssituation nachhaltig zu verbessern. Herausfordernd hierbei sind die umfangreichen regulatorischen Anforderungen (z.B. Betreuungsschlüssel, Vorgaben des Jugendamtes, bauliche Vorgaben).

Welche Fehler wurden aus Ihrer Sicht in den letzten 5 Jahren gemacht, die korrigiert
werden sollten?

Wir hätten früher anfangen sollen, die Rahmenbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher zu verbessern (z.B. Entgelt, Wohnraum, Verfügungszeit, Vereinbarkeit Beruf und Familie) Zudem wurden Diskussionen und Entscheidungen rund um das Thema Kinderbetreuung nicht ausreichend erklärt und kommuniziert.

Die direkte Kommunikation der Verwaltung mit den Eltern konnte durch die neu eingeführten informativen Onlineveranstaltungen für Eltern der städtischen Kindertageseinrichtungen verbessert werden. Die Kommunikation zum Thema Kinderbetreuung muss insgesamt noch weiter verbessert und erweitert werden, auch im Hinblick auf nichtstädtische /freie Kinderbetreuungseinrichtungen.

Deshalb fordert die CDU künftig regelmäßige Treffen aller Träger mit der Verwaltung und Vertretern des Gemeinderats. Kommunikation, Koordination und Abstimmung zum Wohl der Kinder.

Für welche Maßnahmen, die über die bisherigen hinausgehen, werden Sie sich
persönlich einsetzen?

Um Erzieherinnen und Erzieher für LE gewinnen und halten zu können, müssen wir die beruflichen Rahmenbedingungen weiter verbessern. Dies beinhaltet neben der Höhe des Entgelts auch viele weitere Aspekte wie z.B. Gruppengröße, Qualifizierung, Umfang und tatsächliche Nutzungsmöglichkeit der Verfügungszeit, Vereinbarkeit Beruf und Familie, Wohnraum und (Einrichtungs-übergreifende) Vertretungsmöglichkeiten bei Krankheitsausfällen, etc.

Bzgl. Den finanziellen Möglichkeiten setzen wir uns dafür ein, die Finanzierung der freien Träger zu verbessern und anzupassen. Im Hinblick auf die Trägervielfalt, die uns sehr am Herzen liegt, möchten wir einen „Sportkindergarten“ in LE etablieren.

Weitere Maßnahmen sind: regelmäßig stattfindende Trägergespräche und mehr Transparenz in der Platzvergabe.

Zudem gründet unser Kandidat Tim Strebe mit seiner Frau Claudia Strebe und der ehemaligen Leiterin verschiedener Kindergärten in LE, Maja Rack, den christlichen Natur- und Tierkindergarten WunderWelt3 im Stadtteil Stetten.

Welche zusätzlichen Maßnahmen, die zu kurzfristiger Verbesserung führen, wären für
Sie denkbar?

Bestehende Angebote zusammenfassen und gezielter darstellen.

Transparente Darstellung aller Kinderbetreuungseinrichtungen, Aktualisierung der Anzahl betreuter Kinder und freier bzw. freiwerdender Plätze. Das städt. Angebot muss um Angebote anderer Träger und individuelle Angebote wie z.B. TiagR, Tageselternverein e.V., Arche Nora e.V., Jugendfarm und Aki Musberg e.V. ergänzt werden.

Bzgl. Der Personalsituation wäre der Aufbau eines trägerübergreifenden „Springer“-Pools ggf. in Zusammenarbeit mit einer Personalvermittlungsagentur eine Möglichkeit, kurzfristige Personalausfälle teilweise zu kompensieren.

Das Anmeldeverfahren muss vereinfacht werden und digitalisiert möglich sein.

Wie kann die Stadt Familien in L-E unterstützen, die aufgrund von fehlender /
unzureichender Kinderbetreuung und dadurch verursachtem Einkommensausfall in
eine finanzielle Notlage geraten?

Den von der CDU initiierten Stadtpass weiterentwickeln. Ein Angebot an Kinderbetreuung schaffen, dass auf verlässlicher Betreuung basiert und nicht zwingend Pädagogen voraussetzt. Hauptziel dabei ist es, eine Kinderbetreuung zuverlässig zur Verfügung zu stellen, damit keine Einnahmeausfälle entstehen. Stichwort: Spielgruppen, Sportgruppen, Kunstfördergruppen.

Unabhängig davon gilt es, die „Härtefallklausel“ darzustellen und für Eltern nachvollziehbar zu machen. Die Arbeit einer Härtefallkommission kann aus Sicht der CDU den Härtefall nach definierten Kriterien festlegen. Dabei ist es auch wichtig die Grenzen und Zuständigkeiten für einen Härtefall einer städtischen Betreuung aufzuzeigen.

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